Der Wald. Ein Ort, an dem wir Menschen uns schon seit jeher wohlfühlen – er spendet uns Ruhe und neue Kraft. Und ist es nicht sogar die wunderschöne Waldlandschaft, die meine Heimat, das Mühlviertel, auszeichnet? Meiner Meinung nach schon.
In meiner Ausbildung habe ich das erste Mal von einem Waldfriedhof gehört und als Naturliebhaberin war meine Neugierde natürlich schnell geweckt.
Nun bin ich dieser Neugierde weiter nachgegangen und habe herausgefunden, dass das Mühlviertel bereits einige Waldfriedhöfe zu bieten hat. Den FriedWald Clam habe ich mir genauer angesehen und wurde dabei von einer wirklich netten Mitarbeiterin herumgeführt und ausführlich informiert:
Eine Sache die mich dabei die ganze Zeit begleitet hat, war ein gutes Gefühl! Nichts Besonderes sollte man meinen, aber wenn ich im Gegensatz dazu an den klassischen Friedhof denke, der mir meist düster und kalt vorkommt, bevorzuge ich doch die Idylle des Waldfriedhofs.
Der FriedWald Clam bietet eine friedliche Ruhestätte für Verstorbene, sowie einen wunderschönen Gedenkplatz für die Angehörigen und ist somit eine tolle Alternative zum traditionellen Friedhof.
Wie jetzt? Da kann man sich einfach unter einem Baum begraben lassen?
Ein „ganzer“ Baum kann über Generationen hinweg als Familienbaum genutzt werden und bietet bis zu 20 Plätze (Urnen). Genauso ist es möglich, bei einem gemeinschaftlich genutzten Baum einzelne Grabstellen (auf Wunsch auch mehrere nebeneinander) zu erwerben.
Mit welchen Kosten muss man generell rechnen?
Je nach Baumart ist bei einer einzelnen Grabstelle mit 590€ bis 1.390€ zu rechnen. Einen „ganzen“ Baum gibt es ab 2.990€. Dazu kommen 350€ Beisetzungskosten, welche z.B die biologisch abbaubare Urne beinhalten.
Aber wie funktioniert die Bestattung im FriedWald jetzt eigentlich genau?
In der Zwischenzeit wird von den Angehörigen – falls nicht bereits im Vorhinein erledigt – ein passender Baum für die Beisetzung ausgesucht und die Trauerfeier geplant.
Wie kann die Beisetzungs-Zeremonie durch eine(n) Freie(n) RednerIn aussehen?
Zusammen geht es im Anschluss für den letzten Abschied zum Beisetzungsbaum. Der Wald bietet zudem wunderbare Möglichkeiten für symbolische Handlungen, wie z.B. das Legen eines Mandalas mit Naturmaterialien oder das von Hand zu Hand geben eines besonderen Steines, welches im Anschluss in die Urnenöffnung gelegt wird.
Wie sieht's mit der Grabpflege und dem Grabschmuck aus?
Die Grabpflege übernimmt im FriedWald ganz allein die Natur. Ganz wichtig ist allerdings das Bewusstsein darüber, dass Grabschmuck in Form von Gestecken, Kerzen und Grabsteinen in der natürlichen Umgebung des Waldes nichts zu suchen haben.
Auf Wunsch kann am Beisetzungsbaum eine Namenstafel angebracht werden. Sie kann nicht nur als Erinnerung dienen, sondern auch als zusätzliche Orientierungshilfe, die über die Baumnummer hinausgeht. Bei einem Waldspaziergang ist die Stelle für einen Besuch am Grab dann gut auffindbar.
Wer sich noch mehr über die Bestattung in der Natur interessiert, kann im FriedWald Clam an einer kostenlosen Waldführung teilnehmen, welche regelmäßig angeboten werden. Die aktuellen Termine dazu findet ihr auf Friedwald Clam . Ich kann es auf jeden Fall empfehlen!
Was für mich doch eher Neu war, ist der Gedanke bzw. die Möglichkeit der Vorsorge. Die Angehörigen haben nach dem Tod eines Menschen viele Entscheidungen zu treffen. Einige bereits zu Lebzeiten zu klären, ist für die Hinterbliebenen bestimmt eine große Erleichterung.
Wie ist das bei Dir? Wird bei Euch in der Familie offen über dieses Thema geredet oder hast du Dir schon Gedanken darüber gemacht, was Dir in Bezug auf Deine Beerdigung wichtig ist? Schreib es gerne in die Kommentare.
Deine Sophie
Fotorechte: Sophie Hennerbichler