Was ist überhaupt eine Fürbitte?
– und was macht sie eigentlich auf Eurer Freien Trauung?
Viele Menschen empfinden eine kirchliche Hochzeit nicht mehr als zeitgemäß. Sie möchten ihre Trauung als persönliches und individuelles Event erleben. Zugleich sind Traditionen aber wertvoll. Sie bereichern uns. Sie vermitteln Tiefe. Sie verbinden uns mit den Wurzeln unserer Kultur.
Die Freie Trauung kombiniert das Beste aus beiden Welten. Ihr gestaltet Eure Hochzeit genau so, wie Ihr sie haben wollt. Ihr übernehmt alte Bräuche, die Euch wichtig und wertvoll sind. Ihr verbindet sie mit Eurer individuellen Idee für Eure persönliche Trauung. So erschafft ihr etwas Neues, etwas Persönliches.
Fürbitten sind ursprünglich eine Praxis aus den christlichen Kirchen. Ganz unabhängig davon können sie aber auch ein sehr schönes gestalterisches Element, für Eure ganz persönliche und bewegende Hochzeitszeremonie sein.
Was sind also Fürbitten?
Eine Fürbitte muss nicht immer mit Glauben und Religion zu tun haben.
Schauen wir zuerst einmal, woher die Fürbitte ursprünglich stammt und was sie bewirkt. Anschließend denken wir darüber nach, wir Ihr diese schöne Tradition in moderner Form für Eure Hochzeit nutzbar machen könnt.
Die ursprüngliche Bedeutung
Eine Fürbitte ist im Grunde ein einfaches Gebet. Ein Mensch bittet Gott, einem anderen Menschen zu helfen, ihn zu beschützen, ihm Gutes zu tun. Außerdem wird Gott oft gebeten, sich um Hunger, Krankheit, Kriege in der Welt zu kümmern.
Fürbitten in den Kirchen
Alle christlichen Kirchen und Gemeinschaften seit der Antike kennen und praktizieren Fürbitten. Allerdings werden diese teilweise sehr unterschiedlich gehandhabt.
In der katholischen Kirche wurden Fürbitten ursprünglich nur einmal im Jahr, nämlich am Karfreitag vorgetragen. Seit den 1960er Jahren sind sie jedoch in praktisch jeder Messe zu hören. Manche werden spontan vorgetragen. Manchmal werden sie aber auch als Texte schriftlich gesammelt und verlesen. Häufig werden Fürbitten durch zusätzliche Rituale ergänzt und bekräftigt. Zum Beispiel legt man etwas Weihrauch in eine Weihrauchschale. Bekannt sind übrigens auch die häufig zu sehenden Gebetskerzen, die oft ebenfalls eine Form der stillen Fürbitte sein können.
In der Orthodoxen Kirche werden Fürbitten vom Diakon, also einem Gemeindediener verlesen. Die Gemeinde antwortet auf jedes einzelne Gebet mit den Worten „Kyrie eleison“ (Herr, erbarme dich).
Im Protestantismus sprechen häufig Laien die Fürbitten. Dafür gibt es Zeitfenster innerhalb des Gottesdienstes, in denen Gemeindemitglieder ihre Anliegen vortragen können.
Die meisten Freikirchen betonen das individuelle Gebet. Persönlichen und spontanen Fürbitten wird hier viel Raum gegeben.
Auf religiös geprägten Hochzeiten richten Gäste üblicherweise ihre Wünsche an Gott. Er möge das Brautpaar auf seinem Weg unterstützen. Er möge ihre Ehe beschützen. Er möge für gesunden Nachwuchs und Glück sorgen. Kurzum – Er möge in jeder Hinsicht Seinen Segen geben.
Das also sind traditionelle Fürbitten.
Hier findet ihr einen tollen Beitrag über „Darf ich segnen?“ .
Wie können Fürbitten Eure Trauung aufwerten?
Auch wenn Glaube und Religion für Euch keine Rolle spielen, bietet die Tradition der Fürbitten eine ganze Reihe schöner Effekte, die jede Hochzeit bereichern können.
Durch Fürbitten bindet Ihr Eure Gäste aktiv in eure Zeremonie ein
Berührende Fürbitten lockern Eure Freie Trauung deutlich auf. Ihr bindet Eure Gäste aktiv in die Zeremonie ein. Je besser Euch ihre Einbindung gelingt, umso lebendiger und schöner werden sie Eure Hochzeit empfinden. Die unsichtbare Grenze zwischen Brautpaar und „Publikum“ löst sich auf. Stattdessen entsteht ein Gemeinschaftsgefühl. Eure Hochzeit wird als schönes Miteinander im Gedächtnis bleiben.
Fürbitten stärken die Beziehungen zu den Menschen, die Euch lieben
Fürbitten stärken Beziehungen und die Gemeinschaft. Live und vor Zeugen wird sichtbar, wie intensiv und wie liebevoll Ihr als Brautpaar eingebunden seid – sei es unter den Angehörigen oder im Freundeskreis. Menschen, die Euch lieben, versprechen, Euch und Eure Ehe ein Leben lang zu unterstützen. Sie drücken aus, wie viel Ihr ihnen bedeutet.
Fürbitten für das Brautpaar verleihen Eurer Freien Trauung einen besonderen, emotionalen Charakter
Oft sind Fürbitten sehr bewegende Momente. Nicht selten erleben wir Tränen der Rührung auf einer Hochzeit. Fürbitten gehören zu den emotionalen Highlights vieler Hochzeiten.
Fürbitten schaffen lebenslange Erinnerungen
Es ist Eure persönliche Freie Trauung. Ihr wollt Euch ein Leben lang an diesen wunderschönen Hochzeitstag mit Euren Liebsten erinnern. Deshalb lohnt es sich, einmal darüber nachzudenken, wie die Fürbitte als schönes und bewegendes Ritual Eure Hochzeit bereichern kann.
Wortbeiträge als moderne Alternative für Hochzeiten
Für die meisten Paare spielt Religion heute keine große Rolle. Deshalb werden sie sich eher Wortbeiträge von ihren Gästen wünschen – die moderne Variante der klassischen Fürbitte.
Solche Wortbeiträge sind eine sinnvolle Alternative. Sie enthalten alles, was die Fürbitte auch enthält, nur ohne den Bezug zu Gott. Sie erzeugen die gleiche persönliche Atmosphäre. Sie bringen ebenfalls Stil in Eure Hochzeit. Sie schaffen bleibende emotionale Erinnerungen. Und nicht zuletzt stellen sie einen ebenso starken Freundschaftsbeweis dar.
Ob Ihr also bei Eurer Hochzeit von „Fürbitten“ sprecht oder von „Wortbeiträgen“, ist allein eine Frage Eures persönlichen Geschmacks und Eurer Weltanschauung. Ansonsten ist in der Praxis beides dasselbe.
Was ist bei modernen Fürbitten auf einer Freien Trauung zu beachten?
Als Freie Redner wollen wir, dass Eure Hochzeit zu einem unvergesslich schönen Ereignis wird. Damit Fürbitten oder Wortbeiträge ihre optimale Wirkung entfalten, möchten wir Euch hier gerne eine Reihe wertvoller Tipps geben.
Wer kann Fürbitten oder Wortbeiträge präsentieren?
Man muss kein ausgebildeter Redner und auch kein Geistlicher sein. Grundsätzlich darf und kann jeder Mensch Eure Hochzeit durch eine Fürbitte oder einen Wortbeitrag bereichern.
Aus Gründen der Glaubwürdigkeit empfiehlt es sich natürlich, nur Dinge zu sagen, hinter denen man persönlich steht.
Es geht auch nicht um große Redekunst. Tiefsinniger Inhalt oder eine beeindruckende Darbietung sind natürlich ganz schön. Was tatsächlich zählt, ist aber die Person. Wenn ein guter Freund oder ein enger Verwandter aus dem engsten Kreis der Familie zu uns spricht, dann bewegt uns nicht seine perfekte Performance, sondern seine aufrichtig geäußerte Liebe.
In der Regel kommen das Brautpaar oder die Trauzeugen bei der Gestaltung der Trauung auf ausgewählte Personen zu und bittet sie, auf der Freien Trauung einen Wortbeitrag oder eine Fürbitte zu halten. Die Ehre eines Wortbeitrages gebührt nur wenigen Menschen – sie beweist großes Vertrauen und zeigt, wie wichtig diese Menschen dem Brautpaar sind.
Wie viele Wortbeiträge oder Fürbitten sind optimal für eine Hochzeit?
Es ist üblich, dass drei, maximal fünf Personen aus dem Freundeskreis oder der engen Familie gebeten werden, eine Fürbitte oder einen kurzen Wortbeitrag zu halten.
Diese Größenordnung ist sinnvoll. Einerseits spricht mehr als eine Person, sodass die wertvollen Gedanken mehrerer Menschen das Hochzeitspaar und ihre Gäste bereichern. Andererseits wird der zeitliche Rahmen der Hochzeit und damit natürlich auch die Aufmerksamkeitsspanne aller Beteiligten gewürdigt.
Drei bis fünf Personen bieten bunte Vielfalt in knackiger Kürze.
Sollte man sich im Vorfeld absprechen?
Sich im Vorfeld abzusprechen kann eine sinnvolle Möglichkeit sein. Allein schon deshalb, um Anzahl und Zusammensetzung der Sprecher zu koordinieren.
Sollen zum Beispiel im Rahmen einer christlichen Fürbitte Bibelverse gelesen werden, vermeidet man so, dass mehrere Leute zufällig den gleichen Vers vortragen.
Eine beliebte Idee ist auch, dass die Brautmütter ihre Beiträge abwechselnd vortragen und sich dabei bewusst aufeinander beziehen.
Zur Gestaltung der Hochzeit stehen meist ein Hochzeitsplaner oder eine Hochzeitsplanerin oder die Trauzeugen bereit (weitere Aufgaben der Trauzeugen „Rolle der Trauzeugen in einer Freien Trauung „).
Sollten Hochzeitsgäste allerdings aktiv auf Euch zukommen, um ein Grußwort oder eine Fürbitte auf Eurer Hochzeit zu präsentieren, dann ist es eine gute Option, diese auf die Nachfeier zu verlegen. Auch an dieser Stelle sind Grußworte, Gebete oder ein Toast stets eine willkommene Bereicherung.
Wo platziert man Fürbitten oder Wortbeiträge in der Zeremonie?
Die katholische Liturgie teilt den Fürbitten einen festen Platz im Traugottesdienst zu. Nach dem Ja-Wort werden die Ringe getauscht. Anschließend spricht der Priester das Segensgebet. Dann folgt ein Lied als Überleitung. Danach werden die Fürbitten vorgetragen und mit dem gemeinsamen Vaterunser abgeschlossen.
Selbstverständlich gestaltet Ihr Eure Hochzeit nur nach Euren persönlichen Wünschen und Vorstellungen. Trotzdem ist es eine gute Idee, die Fürbitten nach dem Ja-Wort, und damit eher gegen Ende der Zeremonie zu platzieren.
Der Hauptteil der Zeremonie ist zu diesem Zeitpunkt bereits abgeschlossen. Wenn nun, gegen Ende, Eure wichtigsten Verwandten und Freunde auftreten und Ihre Wünsche präsentieren, eröffnen sie damit den Blick auf Eure gemeinsame Zukunft als Ehepaar. Möge die Reise beginnen!
„Was soll ich da eigentlich sagen?“
Fürbitten in Gedichtform kennt man bereits seit dem frühen Mittelalter. Die meisten heutigen Paare bevorzugen modernere Wortbeiträge. Auch wenn der Stil ein anderer ist, waren den Menschen in früheren Zeiten doch ähnliche Dinge wichtig, wie uns heute.
Es gibt absolut keine Regel, wie ein Wortbeitrag auszusehen hat. Manche Menschen tragen gerne Zitate oder vorformulierte Fürbitten vor. Andere Menschen schätzen eher selbst verfasste Wortbeiträge. Diese sind natürlich individueller und persönlicher. Der Sprecher des individuellen Worbeitrags teilt dem Brautpaar seine persönlichen Gedanken und Gefühle direkt mit. Das macht ihren Vortrag so ungemein nah und bewegend.
Wer sich wohler fühlt mit einem Vers, Spruch oder Zitat, kann dadurch aber ebenfalls seine Gedanken und Gefühle äußern. Vielleicht beschreibt das Zitat, das er oder sie kürzlich gefunden hat, seine Gedanken perfekt – besser könnte er das selbst niemals auf den Punkt bringen.
Wortbeiträge und Fürbitten können also (fast) alles sein. Gedichte, Anekdoten, Bibelverse, Zitate oder auch persönlich ausgedrückte Worte – oder natürlich eine Mischung von alldem.
Inhaltlich drehen sich Wortbeiträge um die Zukunft des Brautpaars. In der Regel geben die Sprecherinnen und Sprecher dem Brautpaar gute Wünsche mit auf den Weg. Sie versprechen die Unterstützung durch Familien oder Freunde. Manch einer gibt den einen oder anderen guten Rat mit auf den Weg in die Ehe. Die häufigsten Themen sind Liebe, Partnerschaft, Familie, die gemeinsame Zukunft des Paares, Kindersegen und Gesundheit.
Viele treffende Fürbitten Beispiele, Vorlagen ausgefallene Fürbitten und wertvolle Anregungen für Eure eigenen Ideen findet Ihr übrigens weiter unten.
Da es sich bei diesen Beiträgen ausdrücklich um persönliche Wünsche handelt, sollten die sprechenden Personen selbstverständlich freie Hand haben, selbst zu entscheiden, was genau sie dem Brautpaar sagen möchten.
Ein paar Tipps zum Vortrag
Tipp 1 – Fass Dich kurz!
Grundsätzlich sollten Wortbeiträge kurz und prägnant sein. Je mehr Wortbeiträge dargeboten werden, umso mehr Zeit nehmen sie in Anspruch. Umso kürzer sollten sie im Einzelnen aber auch sein.
Je mehr Informationen man in kurzer Zeit unterbringen will, umso hektischer wird der Redestil. Weniger Worte erzeugen mehr Wirkung.
Sicherlich wird Euer Freier Redner als Leiter der Zeremonie eine minutengenaue Angabe zu Eurer Redezeit machen können. Unabhängig davon ist es grundsätzlich eine gute Idee, Eure Wünsche auf nicht viel mehr als ungefähr fünf Sätze zu verteilen.
Tipp 2 – so bereitest du dich richtig vor
Selbstverständlich hältst Du Deinen Wortbeitrag oder deine Fürbitte nicht spontan. Du bereitest deinen Auftritt ausführlich vor, damit du Deine Wünsche im entscheidenden Moment auf den Punkt bringst. Das Brautpaar ist es dir wert!
Überlege, was Du dem Brautpaar sagen willst. Was ist das Wichtigste, das Du ihnen mit Worten geben kannst?
Schreibe Deinen Beitrag Wort für Wort auf. Achte auf die Wahl treffender Formulierungen.
Anschließend übst Du deinen Beitrag so lange, bis er auswendig sitzt. Sag ihn nicht auf wie ein Gedicht, sondern sprich locker. Stell Dir vor, du würdest enspannt mit einem guten Freund oder einer Freundin sprechen. So gewinnst Du die Sicherheit, Dich auch bei Lampenfieber und ungünstigen Lichtverhältnissen nicht zu verhaspeln.
Tipp 3 – ein paar Tipps für eine gelingende Präsentation
Einige Webseiten geben Tipps für Trauungen im kirchlichen Rahmen. Sie mahnen würdige Kleidung oder einen würdigen Redestil an.
Wir, als Freie Rednerinnen und Redner, sehen das etwas anders. Die Hochzeit findet für uns nicht vor Gott statt, sondern in erster Linie vor dem Brautpaar. Das Brautpaar bestimmt das Setting ihrer persönlichen Hochzeit. Fast alle Brautpaare wünschen sich eine Zeremonie, die zwar würdevoll, gleichzeitig aber locker und entspannt ist.
Wenn Du also deinen Wortbeitrag hältst, dann sprich normal. Versuche nicht, würdevoll zu klingen. Erzähle dem Brautpaar einfach, was Du Dir aufgeschrieben hast. Wenn Du ihr Herz erreichen willst, dann ist es sowieso am Besten, als die Person mit ihnen zu sprechen, die sie schon lange kennen und lieben.
Achte höchstens darauf, sehr, sehr langsam zu sprechen. Wenn wir aufgeregt sind, werden wir automatisch schneller, und die Zuhörer verstehen nur noch die Hälfte.
Du hast Deinen Zettel mit dem ausformulierten Wortbeitrag in der Hand. Du musst natürlich nicht ablesen. Du bist ja gut vorbereitet. Der Zettel dient aber als Stütze für den Notfall.
Sprich selbstbewusst, aber mach keine Show! Der Showact dieses Tages ist definitv das Brautpaar.
Zitiere gerne Dichter, Denker oder Schriftsteller, wenn Du magst. Sollte die Hochzeit aber tatsächlich in einer Kirche im Rahmen eines Gottesdienstes stattfinden, dann vermeide lieber Zitate aus anderen Religionen.
Tipp 4 – Das ziel deiner Präsentation
Das Herz jeder Trauzeremonie ist das Brautpaar. Deshalb sprich nur zu ihnen! Halte Blickkontakt mit ihnen! Lächle sie an! Orientiere Dich in jeder Hinsicht am Brautpaar! Allein für sie bist Du heute hier.
Schon bei der Vorbereitung hast Du das Brautpaar im Blick. Du berücksichtigst ihren Charakter und ihre Interessen. Du kämst niemals auf die Idee, eingefleischten Mittelalterfans eine Wortbeitrag aus Star Trek-Zitaten zusammenzustellen. Ihre Interessen sind natürlich Deine Interessen.
Tipp 5 – Es geht um Gefühle
Viele Menschen haben Angst, bei ihrem Vortrag von Gefühlen übermannt zu werden. Besonders bei einer individuellen Fürbitte kann schon mal eine Träne der Rührung fließen. Das ist aber überhaupt kein Problem. Niemand erwartet von Dir Professionalität. Vielmehr beweist es, dass Deine ehrlichen Worte aus tiefstem Herzen kommen.
Hab für alle Fälle ein Taschentuch zur Hand. Danach sprich einfach weiter.
Weitere Ideen
In Kirchen liegen in manchen Gottesdiensten Programmhefte aus. Darin sind Liedtexte und Fürbitten abgedruckt, so dass jeder Gottesdienstbesucher sie mitlesen und später mit nachhause nehmen kann. Es ist zu überlegen, ob man dies auch mit den Texten der Wortbeiträge und Fürbitten tun möchte. Hier ist Eure Abwägung gefragt! Einerseits kann das eine schöne Erinnerung sein, andererseits nimmt es dem Moment mit Sicherheit viel von seiner Emotionalität und Spontaneität.
Fürbitten lassen sich noch kreativer und persönlicher gestalten, wenn man sich im Vorfeld abspricht. Manche Brautmütter lesen ihre gemeinsamen Fürbitten abwechselnd vor. Das schafft Dynamik und ein schönes Gefühl von Einheit.
Sehr unterhaltsam ist auch die Idee, all die kleinen Hindernisse, die Braut und Bräutigam auf ihrem Weg zum Glück zusammen überwinden mussten, auf mehrere Wortbeiträge aufzuteilen. So werden die Heldentaten ihrer gemeinsamen Heldenreise von ihren besten Freunden und wichtigsten Verwandten der Reihe nach gefeiert und gleichzeitig mit Wünschen für die Zukunft versehen.
Fürbitte in schwierigen Situationen
In vielen Kirchen finden selbst in Hochzeitsgottesdiensten Fürbitten für Verstorbene und Notleidende statt.
Wir als Freie Redner finden es zwar wichtig, das Leid in der Welt wahrzunehmen. Aber bei Freien Trauungen liegt unser Fokus allein auf dem Glück des Brautpaares. Eine Hochzeit ist unserer Meinung nach nicht der passende Ort zum Trauern und Gedenken.
In seltenen Fällen lässt sich das aber nicht vermeiden. Zum Beispiel wenn ein naher Angehöriger oder ein besonders wichtiger Freund überraschend und sehr kurz vor der Trauung verstirbt. Die Lücke, die er oder sie hinterlässt wird spürbar sein.
In einem solchen Fall ist es Aufgabe des professionellen Freien Redners, in Absprache mit dem Brautpaar passende Worte zu finden. Nachdem das einmal geschehen ist, sollte die Trauer aber in den Wortbeiträgen nicht mehr aufgegriffen werden.
Ziel einer Hochzeit ist, Freude über die gemeinsame Zukunft von Braut und Bräutigam in den Mittelpunkt zu stellen. In Zeiten der Trauer ist das schwierig genug. Man muss es nicht noch schwerer machen.
Fürbitten Beispiele, Vorlagen, Tipps und Ideen – Ein kleiner Baukasten für Eure eigenen Wortbeiträge und Fürbitten.
Einen Wortbeitrag selbst zu gestalten ist im Grunde sehr einfach. Du sprichst das Brautpaar direkt an: „Liebe Alina, lieber Tim, …“ Bei einer Hochzeit in der Kirche sprichst Du dagegen Gott an: „Himmlischer Vater, ich bitte dich für Alina und Tim…“
Danach passen ein paar schöne Worte: „Ich freue mich, Euch beide heute hier so glücklich zu sehen“, „Es macht mich stolz, euch nun schon so lange zu kennen.“ Wahrscheinlich hast Du aber jetzt schon eigene Ideen, die viel passender und persönlicher sind.
Dann kommt der Hauptteil. Fürbitten in der Kirche sind an Gott gerichtet. Er möge dem Brautpaar Glück und Segen schenken: „Wir bitten dich für Alina und Tim …“. Auf einer Freien Trauung nennst Du stattdessen einfach Deine eigenen Anliegen.
Als Inspiration führe ich hier ein paar Beispiele auf. Nutze diese kleinen Texte gerne als Vorlagen für Gebete oder eigene Wortbeiträge! Viel besser sind aber Deine eigenen, ganz persönlichen Worte. Sie beschreiben Deine eigene, ganz persönliche Beziehung zu den Brautleuten. Und darum geht es ja schließlich!
Über die Liebe
„Ich freue mich zu sehen, wie glücklich Ihr beide jetzt als Ehepaar vor mir sitzt.“
„In der Vergangenheit habt ihr immer wieder gezeigt, was Liebe bedeuten kann. Dafür danke ich Euch von Herzen.“
„Die Liebe ist eine zarte Pflanze. Sie gedeiht am besten, wenn man sie täglich pflegt.“
„Betrachtet Eure Liebe immer als Geschenk und seht sie niemals als reine Selbstverständlichkeit!“
„Ich wünsche Euch, dass ihr euch auch in Zukunft jeden Tag neu ineinander verliebt.“
„Vergesst niemals das Gefühl, das man jetzt auf Euren strahlenden Gesichtern bewundern kann!“
„Ich wünsche Euch, dass ihr auch in Zukunft nicht nur die Stärken, sondern auch die Schwächen des anderen liebt. Gerade das macht Eure Beziehung so stark.“
„Ich wünsche Euch, dass Eure Liebe zueinander immer weiter wächst, und dass Ihr auch in schweren Stunden so unzertrennlich seid, wie jetzt, in der Stunde des Glücks.“
„Ich erlebe Euch als Menschen, deren Liebe Wärme ausstrahlt und tragfähig ist.“
„Eine tiefe Liebe wie die Eure wird auch in schweren Zeiten eine Quelle der Kraft sein.“
„Vor mir sehe ich Mut, Respekt, Treue, Freundschaft. Ich wünsche Euch, dass diese Eigenschaften Euch Euer ganzes Leben begleiten. Denn jede davon ist ein wesentlicher Bestandteil der Liebe.“
Über Schwierigkeiten in der Liebe
„Liebe kann auch mal eine Herausforderung sein. An manchen Tagen ist sie vielleicht sogar eher eine Entscheidung als ein Gefühl.“
„Hört niemals auf, aufeinander zuzugehen!“
„Ich wünsche Euch die Kraft und die Offenheit die nötig sind, um das Leben aus der Perspektive des anderen zu verstehen.“
„Und wenn einmal Steine auf Eurem Weg liegen, hebt sie auf und baut Brücken daraus!“
„Ihr seid Menschen, die immer wieder umwerfenden Humor beweisen, wenn es im Leben mal schwierig wird. Ich wünsche mir und Euch, dass ihr diesen Humor niemals verliert.“
„Es ist heilsam zu vergeben und zu vergessen. Im richtigen Moment müssen wir bei aller Liebe aber auch mal Kante zeigen. Dafür wünsche ich Euch Weisheit und die richtige Balance.“
„Natürlich gibt es Zeiten, in denen der Mensch mal eigene Weg gehen muss. Aber nur, um sich anschließend auf einem neuen Level wieder ganz neu zu begegnen.“
Über gemeinsame Zeit
„Wir als Freunde /Verwandte/ Angehörige sind nun schon seit so vielen Jahren Zeugen Eurer bewundernswerten Liebe. Ich freue mich jetzt schon auf all die wunderbaren Jahrzehnte in Eurem Leben, die noch kommen.“
„Dieser Bund ist für die Ewigkeit geschmiedet.“
„Vor Euch liegt so viel gemeinsame Zeit! Zeit zum Träumen. Zeit zum Genießen. Zeit für Abenteuer. Zeit, völlig neue Facetten aneinander zu entdecken.“
„Ich wünsche Euch ein gemeinsames Leben voll Freude und Erfüllung. Glück, Ehrlichkeit und Treue sind der Weg.“
Über das Gefühl von Zuhause
„Sobald man eure Wohnung betritt, spürt man diese Wärme, die man auch jetzt an Eurem Miteinander sieht.“
„Mit Eurem Eheversprechen seid ihr füreinander das Zuhause, nachdem ihr ein Leben lang gesucht habt.“ (Weitere Infos zum „Eheversprechen erneuern „)
„Begegnet Euch mit offenen Herzen! Seid der Mensch, dem der andere vertraut und der ihn stärkt, wann immer er ihn sieht!“
Über Zärtlichkeit
„Es ist so schön, selbst in Euren kleinsten Gesten diese Zuneigung zu sehen.“
„Zärtlichkeit ist immer die richtige Wahl. Für das Spiel genauso wie für den Ernstfall.“
Über Kinder
„Wir wünschen euch, dass Eure Kinder gesund und wohlbehalten auf die Welt kommen, und dass sie zu gesunden und glücklichen Menschen heranwachsen.“
„Wenn Eure Kinder nur einen Teil der Liebe abbekommen, die man heute zwischen Euch beiden spürt, dann sind sie wirklich zu beneiden.“
„Die nächste Aufgabe wird ja nun sein, Euren Kindern ein Zuhause zu sein, voll Geborgenheit und Liebe.“
Angehörige und Freunde
„Wir begleiten Euch auf Eurem Weg. Wir geben Euch Rückenwind, Sympathie, Hilfsbereitschaft und ein offenes Ohr, wo immer Ihr es braucht.“
„Wir wünschen Euch, dass Ihr auch weiterhin mit so viel Zuneigung, Hilfsbereitschaft und Liebe umgeben seid, wie wir sie hier heute sehen.“
„Ein besonderes Kompliment an dieser Stelle an Eure Eltern. Wenn man Euch so anschaut, haben sie einen wirklich guten Job gemacht.“
„Es ist beeindruckend, wie viel Kraft Ihr einander gebt, wie Ihr aufeinander zugeht und voneinander lernt.“
„Ich wünsche Euch, dass Ihr immer mit Menschen umgeben seid, die Euch stärken und stützen.“
Das Schlusswort
Dies waren nur einige wenige Beispiele. Die Liste lässt sich endlos fortführen.
Den krönenden Abschluss könnte ein besonders schöner Wunsch oder auch ein ganz persönliches Statement bilden:
„Ihr gehört definitiv zu den wichtigsten Menschen in meinem Leben, und ich danke Euch dafür.“
„Wir sind unglaublich stolz auf Euch!“
„Ich bin so glücklich, dass ausgerechnet Ihr zwei, als meine besten Freunde, Euch gefunden habt.“
Im christlichen Rahmen ist ein abschließendes Gebet üblich:
„Wir bitten Gott, dass Er Euren gemeinsamen Weg segnet. Amen.“
„Herr, wir danken dir, weil wir wissen, dass allen die Dich lieben, alle Dinge zum Besten gereichen. Amen.“
Persönliche Wortbeiträge und Fürbitten – ein unvergessliches Bonbon für jede Freie Trauung
Wir hoffen, wir konnten Euch mit diesem Beitrag ein kleines bisschen auf den Geschmack bringen. Wortbeiträge und Fürbitten sind ein emotionales Schmankerl, das sich in jeder Trauzeremonie bestens macht.
Ein guter Wortbeitrag ist immer sehr persönlich. Er ist nahbar. Er offenbart und festigt tiefe Beziehungen. Er bettet die Eheschließung in einen soziale Kontext. Er verweist auf uralte Traditionen. Er offenbart die Liebe Eurer Angehörigen und Eurer besten Freunde. Er ist zutiefst bewegend und kann zu Tränen rühren. Nicht zuletzt rundet er die Freie Trauung ab und richtet den Blick auf die gemeinsame Zukunft des Brautpaares, die ab jetzt beginnt.
Kurzum: Wortbeiträge und Fürbitten sind ein unvergessliches Ereignis.
Solltet Ihr neugierig geworden sein, fragt gerne den Freien Redner Eurer Wahl. Er wird Euch sehr gerne beraten und Euch mit wertvollen Tipps und Anregungen inspirieren.
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