Trifft eine Familie ein Trauerfall, ist das nicht selten eine enorme Belastung für die Hinterbliebenen. Neben der Trauer um einen geliebten Menschen kommt ein bürokratischer Aufwand, viel Organisation und auch ein finanzieller Aufwand auf Euch zu.
Hier findet Ihr Hilfestellung zur Planung, eine umfangreiche Checkliste und viele Tipps, die Euch diese schwere Zeit erleichtern werden.
Hier findet Ihr unsere Beerdigung organisieren Checkliste mit allen aufkommenden Todos und Herausforderungen, die Euch erwarten.
Wer organisiert die Bestattung?
Wenn ein Familienmitglied verstirbt, sind die Angehörigen in ihrer Trauer vereint. Es muss besprochen werden, wer die anstehenden organisatorischen Arbeiten übernimmt und die Bestattung plant. Im Idealfall gibt es einen Zusammenschluss aus Menschen, die sich die Arbeit teilen können. Es ist jedoch von großem Vorteil, wenn es einen Ansprechpartner gibt, der mit Behörden, Dienstleistern und Angehörigen kommuniziert.
Der Gesetzgeber sieht vor, dass die Zuständigkeit für die Bestattung an den nächsten Verwandten geht. In der Regel sind das Ehepartner, Kinder oder Eltern. Findet sich im Umfeld niemand, der diese Aufgabe freiwillig übernimmt, wird die Kommune einen bestattungspflichtigen Angehörigen auswählen.
In der Praxis hat es sich als sinnvoll erwiesen, dass Angehörige sich zusammensetzen, miteinander das Thema besprechen und die verschiedenen Aufgaben untereinander aufteilen. So agiert man als Team und mutet nicht einem Angehörigen die gesamte Last zu.
Wurden dazu eventuell bereits Wünsche vom Verstorbenen geäußert, sollte man sich an diese halten.
Lesetipp: Auch wenn du eine Freie Trauung planen möchtest, findest du bei uns Hilfestellung.
Bestattung planen und frühzeitig Dokumente bereitstellen
Wird ein Mensch bestattet, ist das nicht nur ein Trauerfall, sondern ein bürokratischer Akt, für den einige Unterlagen und Dokumente notwendig sind. Es ist sinnvoll, diese in einem eigenen Ordner zu sammeln.
Konkret sind die folgenden Unterlagen relevant:
- Totenschein
- Personalausweis
- Geburtsurkunde
- Bankunterlagen
- Versicherungspolicen
- Testament
Den Totenschein stellt Euch der zuständige Arzt aus. Bei einem Ableben im Krankenhaus oder Hospiz kümmert dieses sich darum. Sollte ein Angehöriger zu Hause versterben, müsst Ihr einen Arzt beauftragen, der Euch den Totenschein ausstellt.
Die Bestattungsart wählen
Wer eine Bestattung planen möchte, muss sich zunächst darüber im Klaren sein, welche Bestattungsart gewünscht ist. Sollte der Verstorbene sich über eventuelle Wünsche geäußert oder sogar darüber verfügt haben, liegt die Entscheidung auf der Hand. Doch häufig tappt man im Dunkeln und hat die Qual der Wahl.
Die meisten Menschen in Deutschland entscheiden sich für eine Feuerbestattung. Hier wird der Körper im Krematorium eingeäschert. Im Anschluss wird in aller Regel die Asche in einer Urne in ein Grab abgelassen.
Die zweithäufigste Art der Bestattung ist die Erdbestattung. Dabei wird der Körper des Verstorbenen in einem Sarg in das Grab gelassen.
Ebenfalls denkbar ist eine Seebestattung, eine Waldbestattung, eine Baumbestattung, die anonyme Bestattung und in Bremen & Nordrhein-Westfalen auch die Ascheverstreuung.
Beerdigung organisieren und Bestattungsinstitut beauftragen
Ist der Totenschein ausgestellt, ist es an der Zeit, ein Bestattungsunternehmen zu beauftragen. Doch wie findet man hier einen seriösen Anbieter?
Nachfolgend findet Ihr einige Dinge, die Ihr bei der Auswahl des Bestattungsunternehmens unbedingt achten solltet.
- Empfehlungen
Persönliche Empfehlungen sind in allen Lebensbereichen eine gute Wahl. Hört Euch also in der Familie und im Freundeskreis um, ob jemand in eurer Region mit einem Bestatter gute Erfahrungen gemacht hat.
Auf diese Weise weiß man, dass man an ein seriöses Unternehmen gerät, dem man vertrauen kann und das gute Arbeit leistet.
- Bewertungen
Hat man keine persönlichen Empfehlungen zur Hand, sollte man auf die Bewertungen von Fremden zurückgreifen. Online findet man auf unterschiedlichen Plattformen Bewertungen zu Bestattern. Branchenbücher und Google sind eine gute erste Anlaufstelle dafür.
- Sympathie und der erste Eindruck
Hört auf Euer Herz und macht Euch selbst ein Bild davon, wie der Bestatter oder die Bestatterin arbeitet und ist. Seid ihr euch sympathisch? Wer eine Bestattung organisieren möchte, muss mit dem Bestatter Zeit verbringen. Hier ist auch das Zwischenmenschliche wichtig, vor allem in einer emotional angespannten Situation.
- Ihr habt Zeit für Entscheidungen
Ein seriöser Bestatter hat Verständnis für die Situation, in der Ihr euch befindet. Zwar gibt es einen gewissen zeitlichen Druck, doch das bedeutet nicht, dass alle Entscheidungen unmittelbar getroffen werden. Daher solltet Ihr euch nicht darauf einlassen, wenn ihr zu Unterschriften und Zusagen gedrängt werdet.
- Kostenvoranschlag
Wenn Ihr eine Bestattung organisieren müsst, werdet Ihr schnell feststellen, dass es sich um ein kostspieliges Vorhaben handelt. Auch der Bestatter weiß, dass auf die Angehörigen einige Kosten zukommen.
In jedem Fall solltet Ihr um einen Kostenvoranschlag bitten. Mit diesem könnt Ihr die Kosten überblicken und habt auch eine gute Grundlage, um Angebote zu vergleichen.
Lesetipp: Mit einer Bestattungsvorsorge könnt Ihr Eure Angehörigen von den auftretenden Kosten entlasten.
- Auf Eure Wünsche wird eingegangen
Als Bestatter muss man sich an einige rechtliche Vorgaben halten. Dennoch gibt es viele Spielräume. Die Angehörigen, die am Ende auch die Rechnung bezahlen müssen, sollten daher bei der Gestaltung der Beerdigung die wichtigen Entscheidungen treffen können.
Fragt daher genau nach, wo Ihr Euch einbringen könnt und wie sich das auf die Kosten der Bestattung auswirkt.
Oft ist eine Beschäftigung in der schweren Zeit eine willkommene Abwechslung.
- Website, Büro und Broschüren
Wenn Ihr mit einem Bestatter in Kontakt tretet, solltet Ihr Euch einen Eindruck über die Professionalität holen. Die Website, das Büro und Broschüren geben einen ersten Einblick in die Arbeitsweise.
- Mindestens ein Vergleichsangebot einholen
Es ist ratsam, dass Ihr nicht direkt den ersten Bestatter beauftragt, sondern das Angebot vergleicht. Immerhin geht es um viel Geld. Sucht einen zweiten Bestatter auf und bittet ihn, ein Vergleichsangebot zu erstellen. Achtet darauf, dass die Angebote auch tatsächlich vergleichbar sind und alle notwendigen Leistungen beinhaltet. Auf diese Weise bekommt Ihr ein Gespür dafür, welche Preise gängig sind und wo eventuell Spielraum besteht.
- Die Entscheidung nicht alleine treffen
Wer eine Beerdigung organisieren muss, trägt eine große Last. Diese wird deutlich leichter, wenn man sie teilt. Sucht Euch daher einen Unterstützer, der mit Euch zum Bestatter geht, einen Blick auf die Angebote wirft und die Entscheidung gemeinsam mit Euch trägt. So unterlaufen Euch weniger Fehler und Ihr habt immer einen Beistand an Eurer Seite.
Die Friedhof und den Grabstein wählen
In Deutschland gibt es etwa 30.000 Friedhöfe und Ihr könnt mehr oder weniger frei wählen, wo das Grab errichtet werden soll. Allerdings sind manche Friedhöfe einer Religionsgemeinschaft vorbehalten oder nur für Mitglieder der Gemeinde verfügbar.
Häufig wird ein Friedhof in dem Stadtteil, in dem der Verstorbene zuletzt gewohnt hat, gewählt. Für Angehörige ist wichtig, dass sie eine kurze Anreise haben und somit regelmäßig das Grab aufsuchen und pflegen können.
Zum Grabstein ist grundlegend zu sagen, dass er nicht verpflichtend ist. Regelmäßig greifen Angehörige auch zu einem Holzkreuz oder einem Findling. Dabei ist vor allem wichtig, dass man auf diese Weise das Grab schnell finden und identifizieren kann.
Auf manchen Friedhöfen gibt es Vorgaben dazu. Hier pflegt man ein einheitliches Erscheinungsbild, dem Ihr Euch fügen müsst.
Bestattung organisieren und eine Trauerfeier ausrichten
Üblicherweise ist eine Bestattung ein trauriger Anlass, um Familie und Freunde zu treffen. Doch das muss nicht immer so sein. Zwar ist ein geliebter Mensch aus dem Leben geschieden, doch gibt es viele glückliche Momente, die wir mit ihm erleben durften.
Die Trauerfeier ist ein Event, bei dem man sich für die gemeinsame Zeit bedankt, sich verabschiedet, gemeinsam trauert und auch die schönen Augenblicke in den Fokus stellt.
Hier gibt es viel zu organisieren. Eventuell wünscht Ihr eine Zeremonie, Musik, Gesang und eine bewegende Trauerrede.
Diese muss übrigens nicht von einem Vertreter der Kirche gehalten werden. Ihr könnt auch einen Trauerredner finden , der Euch in dieser schwierigen Zeit unterstützt.
Mit ihm oder ihr an Eurer Seite habt Ihr einen erfahrenen Profi, der nicht nur eine schöne Rede halten kann, sondern Euch auch mit Rat und Tat zur Seite stehen kann.
Mit einem Trauerredner seid ihr nicht an Konventionen gebunden, sondern könnt eure Trauerfeier vollkommen frei gestalten und planen.
Du hast Interesse an dem Berufsbild? Hier kannst du Trauerredner werden und Hinterbliebenen in ihrer Trauer helfen.
Bestattung organisieren und Trauerkaffee planen
Häufig kehrt man nach der Bestattung noch in eine Gastwirtschaft ein und trinkt einen Trauerkaffee. Häufig werden hier Häppchen gereicht, Kaffee getrunken und Kuchen gegessen. Beliebte Locations dafür sind jene, in denen der Verstorbene gerne verkehrt hat.
Ihr solltet Euch jedoch nicht dazu verpflichtet fühlen, falls Ihr keine Lust darauf habt, oder die finanzielle Verantwortung scheut.
Wichtig ist vor allem, was der Verstorbene gewünscht hat und womit Ihr Euch wohl fühlt. Ihr tragt schließlich die Verantwortung und die Kosten.
Einladungen versenden, Trauermeldung rausgeben
Es ist wichtig, dass alle Angehörigen, Freunde und Bekannte über das Ableben informiert werden und im Bilde über die weiteren Abläufe sind. Häufig habt Ihr nicht zu allen wichtigen Personen Kontakt, weshalb es sinnvoll ist, eine Trauermeldung zu verfassen und zu veröffentlichen. Darin sollte in jedem Fall enthalten sein, wo und wann die Bestattung stattfindet.
Ihr solltet auch erwähnen, in welchem Kreis und Rahmen diese stattfindet. So sind alle im Vorfeld informiert und niemand fühlt sich hintergangen.
Falls Ihr im kleinen Rahmen trauern und feiern wollt, müsst Ihr Euch deshalb nicht schlecht fühlen. Eine offene Kommunikation ist allerdings wichtig.
Falls Ihr die Möglichkeit habt, könnt Ihr Angehörige und Freunde auch dezidiert einladen. So stellt Ihr sicher, dass alle wichtigen Personen informiert wurden und erscheinen.
Todesfall Beerdigung organisieren und Sonderurlaub einreichen
In Deutschland steht Euch Sonderurlaub zu, wenn Ihr von einem Trauerfall betroffen seid. Wenn man eine Beerdigung planen muss, ist es sinnvoll, ihn auch zu nutzen, um ausreichend Zeit zur Verfügung zu haben.
Wie viel Sonderurlaub Euch gewährt wird, hängt von Eurem Verwandtschaftsgrad zur verstorbenen Person ab. Nachfolgend erfährst du, wie viel Sonderurlaub dir gesetzlich zusteht:
- Tod des Ehe- oder Lebenspartners: 3 Tage
- Tod der Eltern oder Schwiegereltern: 2 Tage
- Tod von Geschwistern: 2 Tage
- Tod des Kindes oder Pflege- und Stiefkind das im eigenen Haushalt lebte: 2 Tage
- Tod der Großeltern: 1 Tag
Die richtige Kleidung für eine Bestattung
Früher war es gesellschaftliche Konvention, dass auf einer Bestattung gedeckte Farben, meist Schwarz, getragen wurden. Damit wollte man die Trauer zum Ausdruck bringen.
Heute wird das häufig noch immer so praktiziert, doch immer häufiger wird davon abgewichen. Auf vielen Bestattungen kommt es wegen der Kleiderwahl zu Irritationen.
Wenn du die Bestattung organisieren wirst, kannst Du allen Gästen eine Last abnehmen und bei der Kleiderwahl helfen. Egal ob Schwarz, gedeckte Farben, oder ein buntes Outfit – kommuniziert Eure Vorstellungen.
Eine Bestattung organisieren und die Kosten im Blick behalten
Eine Bestattung ist ein kostspieliges Unterfangen. Häufig kann sie aus der Erbmasse finanziert werden, doch nicht selten sind die Angehörigen diejenigen, die alles finanzieren müssen. In beiden Fällen ist es wichtig, dass Ihr die Kosten im Blick behaltet und vorab eine Kostenkalkulation aufstellt. Auf diese Weise verschafft Ihr Euch einen Überblick darüber, welche Kosten auf Euch zukommen und wie sich diese verteilen.
Gespart werden kann an vielen Stellen und wie teuer die Bestattung wird, hängt vor allem von der Ausführung der Bestattung und Trauerfeier ab.
Nachfolgend findet Ihr eine grobe Kostenaufstellung, an der Ihr Euch orientieren könnt.
- Im Durchschnitt belaufen sich die Gesamtkosten einer Beerdigung auf 13.000 €.
- Die Kosten für den Bestatter liegen im Durchschnitt bei 1.600 €.
- Ein Sarg kostet zwischen 650 und 3.000 €
- Eine Urne für die Feuerbestattung kostet zwischen 100 und 2.000 €.
- Die Friedhofsgebühren variieren von 1.100 € bis 4.000 €.
- Für die Trauerfeier könnt Ihr mit 500 € kalkulieren (je nach Größe).
- Die Todesanzeige kostet ungefähr 100 – 200 €.
- Steinmetz und Friedhofsgärtner verlangen zwischen 2.000 und 10.000 €.
- Ein Trauerredner kostet etwa 250 – 800 €.
Abschließende Worte zur Planung der Beerdigung
Nach einem Trauerfall ist man in der Regel emotional angeschlagen. Das führt dazu, dass man sich schnell von den aufkommenden Arbeiten überwältigt fühlt. Mit etwas Ruhe und Gelassenheit werden Ihr ihnen jedoch mit Sicherheit gerecht werden. Wir hoffen sehr, dass unsere Tipps und die Checkliste dazu beitragen, dass Ihr die Planung der Beerdigung gut über die Bühne bekommt und eine würdige Bestattung und Trauerfeier ausrichten könnt.
FAQ – die häufigsten Fragen zur Organisation einer Beerdigung
Beerdigung organisieren: ist eine Checkliste sinnvoll?
Wer eine Beerdigung organisieren muss, ist emotional angeschlagen und steht unter Stress. Mit unserer Checkliste stellst Du sicher, dass Du keine wichtigen Dinge vergisst.
Wer darf die Beerdigung organisieren?
Rechtlich gesehen darf der nächste Verwandte die Beerdigung organisieren. Die Hinterbliebenen sollten sich zusammensetzen und gemeinsam entscheiden, wer die am besten geeignete Person für diese Aufgabe ist. Als Team seid Ihr am stärksten.
Warum ist eine Beerdigung so teuer?
Bei einer Beerdigung kommen viele verschiedene Kostenblöcke auf Euch zu, die die Kosten in die Höhe treiben. Vor allem der Bestatter und die Friedhofsgebühr, aber auch der Grabstein sind kostspielig.
Wer bezahlt die Beerdigung, wenn das Erbe ausgeschlagen wird?
Grundsätzlich wird die Beerdigung mit dem vererbten Vermögen des Verstorbenen bezahlt. Wird das Erbe vollständig ausgeschlagen, werden die nächsten Verwandten – üblicherweise Ehepartner, Kinder oder Eltern – zur Finanzierung aufgefordert.u003cbru003eSollten diese keine ausreichenden Mittel besitzen, kann das Sozialamt um Kostenübernahme gebeten werden.
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[…] Auch wenn du eine Beerdigung organisieren möchtest, ist eine gewissenhafte Vorbereitung […]
[…] in den ersten Tagen nur wenig Zeit, um zu trauern. Es gibt viele Dinge zu erledigen. Wer eine Beerdigung organisieren muss, steht oftmals unter Zeitdruck. Doch auch finanzielle Aspekte spielen häufig eine Rolle. […]